Maren May vertritt Deutsch­land in End­runde der IChO

Nachdem ich im letzten Jahr zum ersten Mal an dem deutschen Auswahlverfahren zur Internationalen Chemie-Olympiade (IChO) teilgenommen habe, habe ich mich, ebenso wie drei weitere SchülerInnen der Q1 und Q2, entschlossen, erneut teilzunehmen. Bei dem Wettbewerb handelt es sich um ein vierstufiges Auswahlverfahren, in dem das vierköpfige Team für die Internationale Chemie-Olympiade, die dieses Jahr im Juli in Zürich (Schweiz) stattfindet, bestimmt wird. Die erste Runde findet als Hausaufgabenrunde statt, in der drei komplexe Aufgaben zur physikalischen, organischen und anorganischen Chemie bearbeitet werden müssen. Um sich für die zweite Runde zu qualifizieren, muss man mindestens die Hälfte der Punkte erreichen, was allen vier Teilnehmenden der Luisenschule gelungen ist.

Am 2. 12. 2022 fand diese dann in Form einer dreistündigen Klausur an der Schule statt. Vorbereiten konnte man sich mit im Voraus erschienen Vorbereitungsaufgaben, die die Themenschwerpunkte Münzmetalle, elektrochemische Strahlung und Zucker behandelten. Simon Kerb (Q2) und ich landeten dabei unter den besten 20 Teilnehmenden in NRW und unter den besten 60 in Deutschland, sodass wir uns für das Landesseminar NRW und die dritte Runde qualifizierten.

Das Landesseminar, das im Februar 2023 in Köln stattfand, soll sowohl auf die dritte Runde vorbereiten, als auch den zwangslosen Austausch mit anderen Teilnehmenden ohne Wettbewerbsatmosphäre ermöglichen. Dazu wurden einerseits Seminare zur physikalischen, organischen und anorganischen Chemie durchgeführt, sowie praktische Erfahrungen in den Laboren der TH Köln gesammelt, andererseits gab es auch ein breites Rahmenprogramm, das bspw. einen Museumsbesuch oder Klettern in der Kletterhalle inkludierte. @luiZudem konnten wir den ChemPark in Leverkusen besichtigen, in dem viele namhafte Unternehmen der chemischen Industrie wie Bayer, Covestro oder Lanxess ansässig sind.

Anfang März ging es für uns dann nach Göttingen, wo – endlich in Präsenz – die dritte Runde ausgetragen wurde. In zahlreichen Seminaren wurden wir auf die beiden Theorieklausuren, die im Laufe der Woche stattfanden, vorbereitet.

Auch hier gab es neben dem Fachlichen ein Rahmenprogramm, wobei wir die Wiechertsche Erdbebenwarte in Göttingen, sowie das Museum Forum Wissen besuchten. Auch der Austausch mit anderen Teilnehmenden kam nicht zu kurz und oft saß man bis in die Nacht zusammen, um sich gemeinsam vorzubereiten, oder Skat zu spielen. Am letzten Tag wurden schließlich die besten Fünfzehn geehrt, die sich für die vierte Runde qualifizieren konnten. Mit einem vierzehnten Platz habe ich dies knapp geschafft.

Die vierte Runde fand in der letzten Maiwoche in Kiel statt. Am ersten Tag stand direkt eine fünfstündige Theorieklausur auf dem Programm, in der unter anderem die Themen Enzymkinetik, Vanadiumkomplexe, Sauerstoffdiffusion in Perowskit-Kristallen und Reaktionen mit Radikalen behandelt wurden. Nachmittags hörten wir dann noch einen sehr interessanten Vortrag zum Thema Gruppentheorie, Symmetrie und daraus resultierende Kristallstrukturen von Molekülen.

Den Rest der Woche stand die Laborarbeit im Fokus. Wir haben titriert, organische und anorganische Synthesen durchgeführt und unbekannte Ionenlösungen identifiziert. Das gelernte Wissen wurde schließlich am Ende der Woche in einer ebenfalls fünfstündigen Praxisklausur geprüft.

Anhand der beiden Klausuren wurden die besten vier Teilnehmer Deutschlands, die an der Endrunde der Internationalen Chemie-Olympiade teilnehmen dürfen, ermittelt. Zu meiner großen Überraschung bin ich auf dem vierten Platz gelandet und habe mich damit für die internationale Runde qualifiziert, die dieses Jahr endlich wieder in Präsenz stattfinden wird, sodass neben dem Wettbewerb auch ein Rahmenprogramm in Zürich stattfinden kann und Bekanntschaften mit den Teilnehmenden aus insgesamt 80 Nationen geschlossen werden können. Neben mir haben eine Schülerin aus Sachsen-Anhalt und zwei Schüler aus Hessen und Schleswig-Holstein das Finale erreicht, zu dem die 300 besten Schüler:innen der Welt eingeladen sind. Hier kann man den offiziellen Bericht nachlesen: https://www.scienceolympiaden.de/icho/presse1

 

Der Wettbewerb IChO ist herausfordernd, aber auch absolut spannend und bietet vielfältige Möglichkeiten. Wer Lust hat teilzunehmen, wendet sich an Frau Dr. Schulte (sut@luisenschule-mh.de), die Aufgaben zur 1. Runde der IChO 2024 sind bereits online. Weitere Informationen sind unter:

https://www.scienceolympiaden.de/icho/derwettbewerb/aktuelle-auswahlrunde

zu erhalten.

                                                                                                                      Maren May, Q2

 

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